Junginger-Baessler-Konzept

Forschungsergebnisse, valide Verfahren und ein wissenschaftlich geprüftes Konzept von den Forscherinnen für klinisch tätige Kolleginnen

Das Konzept wurde von mir in Zusammenarbeit mit PD Dr. med. Kaven Baessler entwickelt. Vorangegangene Forschungsprojekte beider Wissenschaftlerinnen und gemeinsame Forschungsprojekte, die unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt und am Beckenboden-Zentrum Charité der Universitätsmedizin Charité/ Berlin von 2006 bis 2018 stattfanden, stellen den Hintergrund des Konzepts dar.

Die Behandlung von Funktionsstörungen am weiblichen Becken ist ein wichtiger Spezialbereich der Physiotherapie. Das Wissen und Verstehen des weiblichen Beckenbodens in Aufbau und Funktion, unterschiedliche Pathologien im Bereich der weiblichen Beckenorgane und damit in Zusammenhang stehende Kontinenz- und Sexualfunktionsstörungen sowie Deszensus genitalis-Symptome sind Voraussetzungen für einen gezielten patientenbezogenen Behandlungsaufbau. Für eine qualitativ hochwertige physiotherapeutische Arbeit relevanter urogynäkologischer Krankheitsbilder müssen die Prinzipien und Wirkmechanismen physiotherapeutischer Untersuchungs- und Behandlungsansätze erkannt, zielgerichtet eingesetzt und evaluiert werden. Hierfür sind gezielte Anamnese- und Untersuchungsschritte notwendig, die validiert und reliabel sind und die im Clinical reasoning Prozess bei jeder einzelnen Patientin zu einem individuellen Behandlungsplan führen sollten.

Das Junginger-Baessler-Konzept besteht aus 2 Säulen.

1. Säule: „Blasenhals-effektive, kontrollierte, integrative Beckenbodentherapie
Fortbildungen in 3 aufeinander aufbauenden Teilen
Das Konzept ist entstanden aus Forschungsprojekten und klinischer Arbeit der beiden Wissenschaftlerinnen: an der University of Queensland (Brisbane/ Australia) und Charité Universitätsmedizin Berlin/ Beckenboden Zentrum Charité (Berlin/ Deutschland). Der Name ist: „Blasenhals-effektive, integrative, kontrollierte Beckenbodenrehabilitation“/ „Bladder-neck-effective, integrative, controlled Pelvic floor rehabiliation“. Das Konzept zeichnet sich darin aus, dass es konzipiert ist für eine gezielte Behandlung von Becken(boden)funktionsstörungen. Alle Inhalte des Konzepts sind evidenz-basiert und wissenschaftlich validiert (Fragebögen, Untersuchungsmethoden) und auch das Konzept selbst wurde mit einer prospektiven Interventionsstudie und einem RCT (randomised controlled trial) untersucht und die Ergebnisse in wissenschaftlichen Journals (Peer-reviewed; höchste Güte an Publikationen) publiziert.

2. Säule: Fortbildungen/ Weiterbildungen mit nationalen und internationalen SpezialistInnen
Seit 2015 werden KollegInnen zu Fortbildungen eingeladen. Sie sind in der internationalen Beckenbodengemeinschaft äusserst bekannte und wertgeschätzte VertreterInnen evidenz-basierten Arbeitens auf dem Gebiet der Beckengesundheit (pelvic rehabilitation, urogynecology, urology, etc.) und präsentieren eigene Forschungsarbeiten und/oder klinische Anwendungskonzepte. Die Inhalte sind stets von großer praktischer Relevanz für den klinischen Alltag und stimulieren zur Reflexion der eigenen Arbeit.

Fortbildungen für PhysiotherapeutInnen und ÄrztInnen zur gezielten Beckenbodentherapie.
AbsolventInnen des Junginger-Baessler-Konzepts können als Kooperationspartner zur Zertifizierung für interdisziplinäre Beckenboden-Zentren beitragen – Zertifizierung (cert-iq.de).  

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